Sonntag 2.März das Thermometer zeigt morgens um Sieben minus 4 Grad. Meine Mundwinkel wandern nach unten, denn man kann bereits erkennen das der Tag wohl so sonnig wird wie gestern. Seit Tagen mache ich im Kopf meine erste Ausfahrt mit meiner Monster, diese Gedanken verwerfe ich wohl erst mal wieder in die hinterste Ecke meines Gehirns.
Ich mache ein wenig Büroarbeit um mich abzulenken. Mein Blick schweift allerdings immer wieder zum aussentermometer. Gegen 10 Uhr kommt dann eine Mopedfreundin auf einen Frühstückskaffe, um sich mal die Monster live anzusehen. Mit Daunenjacke und Mütze trinken wir bei einem Plausch aussen bei der Monster einen leckeren Kaffee.
Langsam schiebt sich die Sonne über die Strasse und wir verweilen dort noch weitere 30 Minuten im Gespräch vertieft. Dann muss die Freundin weiter und ich wieder ins Haus. Das nächste Programm heisst Sport TV - Ski Super G - Langlauf & co zum ablenken.
Mein Blick schweift aber vom Bildschirm immer wieder ab und schaut traurig aus dem Fenster, mit einem innerlich kleinem Seufzer.
um 12 Uhr ist die Temperatur im Schatten immer noch bei knapp 3 Grad, aber eine innere Stimme sagt "geh bollern". Wortlos verlasse ich das Wohnzimmer, ziehe meine Skiunterwäsche an, Pelle mich in die Lederkombi, Halstuch, Maske, Handschuhe, Helm und so verlasse ich das Haus um mich mit meiner Monster anzufreunden.
Bedächtig ziehe ich die Haube herunter, setze mich drauf, stecke den Schlüssel ins Zündschloss und starte den Motor. Mein Grinsen unter dem Helm wird breiter und breiter. Ich rangiere etwas bis ich freien Weg auf die Straße habe. Sanft gebe ich Gas und lasse die Kupplung los. Die ersten paar Meter führen mich direkt zu einer Tankstelle, da ich nicht weiß wie viel Sprit ab Werk in der Bella ist mache ich den Tank erst mal voll.
Eigentlich hab ich vor nur eine kleine Runde rund um den äusseren Stadtring zu drehen, mich einfach ein wenig an das Motorrad zu gewöhnen. C.a. bei der hälfte der Strecke überkommt es mich dann plötzlich und ich fahre links Stadtauswärts...mal sehn was geht, umdrehen kann ich ja immer noch, schiess mir der Gedanke durch den Kopf.
Umdrehen tue ich aber dann erst am Happurger Stausee nach einem gemütlichen Kaffee in der Sonne. Ein paar verrückte Gleichgesinnte sind auch mit ihrem Zweirad da, die Mehrzahl allerdings mit dem Auto.
Der Heimweg ist ebenfalls wieder über die Landstrasse zurück Richtung Stadt. 80 Km später trudel ich wieder Zuhause ein. Zufrieden stelle ich meine Monster ab, streichel ihr noch mal über den Lenker und verspreche ihr das wir uns morgen wieder sehen.....